Räuchern ist eine der ältesten Methoden, um Nahrungsmitteln ein einzigartiges Aroma zu verleihen und sie gleichzeitig zu konservieren.
Ursprünglich wurden Lebensmittel geräuchert, um sie über längere Zeit genießbar zu erhalten, bevor Kühl- und Gefriergeräte überhaupt existierten.
Heute dient das Räuchern vor allem dazu, Produkte zu veredeln – ihnen also ein besonderes Aroma und eine spezielle Textur zu verleihen, die die Räucherware auch optisch und geschmacklich von der Rohware unterscheidet.
Zu den beliebtesten Räuchermethoden zählen das Kalt-, Warm- sowie das Heißräuchern.
Diese drei Verfahrensweisen unterscheiden sich in Temperatur, Dauer und Haltbarkeit.
Kalträuchern
- Temperatur: 15 bis 25 °C
- Dauer: Je nach Produkt mehrere Stunden, Tage oder auch Wochen
- Geeignet für: Fisch (z. B. Lachs), Wurstwaren (z. B. Salami), Hartkäse, Schinken und Speck
Vorteile:
- Verlängert die Haltbarkeit* stark, saisonale Produkte bleiben länger genießbar
- Intensiveres Raucharoma durch die zeitaufwendige Räucherung
- Erhält die feste Konsistenz des Lebensmittels, mehr Nährstoffe bleiben erhalten
- Kein Garen, daher bleibt das Produkt roh
Nachteile:
- Lange Räucherzeit erforderlich
- Hohe Anforderungen an Hygiene und Lagerung, um Schimmelbildung vorzubeugen
- Viel Aufwand und Erfahrung notwendig (Räucher- und Frischluftphasen)
Warmräuchern
- Temperatur: 25 bis 50 °C
- Dauer: Einige Stunden bis ein Tag
- Geeignet für: Fisch (z. B. Makrele), Weichkäse, Brühwürste (z.B. Frankfurter bzw. Wiener Würstchen)
Vorteile:
- Leichter Garprozess, dadurch saftiger als beim Kalträuchern
- Kürzere Räucherzeit im Vergleich zur Kalträucher-Methode
- Mittlere Haltbarkeit*: Produkte bleiben länger genießbar als frische Ware
Nachteile:
- Nicht so lange haltbar wie kaltgeräucherte Produkte
- Produkte können je nach Beschaffenheit eine sehr (und teilweise ZU) weiche Konsistenz bekommen
Heißräuchern
- Temperatur: 50 bis 120 °C (meist 60 bis 80 °C)
- Dauer: 30 Minuten bis einige Stunden
- Geeignet für: Fisch (z. B. Aal), Fleisch (z. B. Geflügel, Ripperl)
Vorteile:
- Sehr kurzer Räucherprozess, Lebensmittel sind direkt verzehrfertig
- Produkte erhalten eine feste, knusprige Oberfläche
- Zerstört durch die Hitze viele Keime
Nachteile:
- Sehr kurze Haltbarkeit*, Lebensmittel sollten am besten gleich verzehrt werden
- Verlust zahlreicher Nährstoffe
- Produkt wird gegart, daher nicht mehr roh

* Die Haltbarkeitsangaben variieren von Produkt zu Produkt und sind stark von der Lagerung abhängig. Die geräucherten Lebensmittel sollten regelmäßig auf ihre Genießbarkeit kontrolliert werden, zusammenfassend kann man aber folgende grobe Schätzungen machen:
- Kalträuchern: mehrere Monate
- Warmräuchern: einige Wochen (2 bis 3)
- Heißräuchern: am besten sofort verzehren, 1 bis wenige Tage im Kühlschrank haltbar